In diesem Herbst veröffentlicht der BLITZ-Verlag den Roman „Der letzte Rebell“ aus der Feder von Dietmar Kuegler („Westwind“, „Ronco“). Kuegler erzählt in diesem Roman die Lebensgeschichte des berühmten Banditen Jesse James. Was die Menschen noch heute an dem Gesetzlosen fasziniert und was den Autor mit der historischen Figur verbindet, berichtet Kuegler im Interview mit dem BLITZ-Blog:
BLITZ: Einige sehen in Jesse James eine Art amerikanischen Robin Hood, andere einen der gefährlichsten Banditen des Wilden Westens. Wie sehen Sie die historische Figur des Jesse James?
Kuegler: Die Robin-Hood-Variante hat sich tatsächlich in Resten noch immer gehalten, obwohl sie fern der Realität liegt. Es gibt nicht nur in Amerika – aber gerade dort – eine gewisse Zuneigung zu Outlaws und Rebellen, zu Menschen, die mit den gesellschaftlichen Normen brechen und nur ihren eigenen Wegen folgen. Das hat zweifellos einen Reiz. Wer von uns möchte nicht manchmal alle vorgegebenen Regeln über Bord werfen und einfach machen, was ihm gefällt?
Aber wir leben als Menschen nun einmal mit anderen Menschen zusammen. Wir können nicht unseren Nachbarn erschlagen, dessen Nase uns nicht passt. Wir können uns nicht einfach nehmen, was anderen gehört. Wir müssen unseren Alltag in einem Regelwerk einrichten, das uns allen ein friedliches Zusammenleben ermöglicht.

Männer wie Jesse James und seine Banditen setzten sich über alles hinweg, was uns und unseren Familien bürgerliche Sicherheit garantiert. Er stahl, raubte, brandschatzte und – wenn es Gegenwehr gab – mordete. Die Begründung seiner Unterstützer, er sei „durch die Umstände dazu gezwungen worden“, ist einfach nur albern. Auf diese Umstände werden wir ja noch zu sprechen kommen. Danach hätten zwei, drei Millionen Menschen genauso zu Gesetzlosen werden und dasselbe tun können wie er; die lebten unter denselben Umständen. Haben sie aber nicht. Man kann Umstände, die einem nicht gefallen, auch auf andere Weise ändern, als unschuldige Menschen zu berauben und zu erschlagen.
„Robin Hood“ zu sein bedeutet; Man nimmt von den Reichen und gibt den Armen. Tatsächlich gibt es allenfalls zwei oder drei nachgewiesene Fälle, in denen die James-Bande etwas von ihrer Beute abgegeben hat. Dafür erwartete sie aber auch im Gegenzug Hilfe. In 95% aller Fälle haben die James-Youngers ihre Beute behalten.
Jesse James war ein Bandit. Kein edler Rächer der Enterbten und Entrechteten. Er war zeitweise der Most-Wanted-Man der USA, die Nr. 1 der Fahndungslisten. Sein eigener Großenkel, mit dem ich bis zu seinem Tod befreundet war, war von Beruf Bundesrichter in Kalifornien. Er hat zu mir gesagt: „Bei allem Stolz darauf, einen berühmten (und berüchtigten) Vorfahren zu haben: Jesse James war ein Verbrecher, und würde er in meinen Gerichtssaal gebracht werden, würde ich ihn verurteilen.“
BLITZ: Woran, glauben Sie, liegt es, dass dieser Mann bis heute die Menschen fasziniert?
Kuegler: Dazu muss ich ein bisschen ausholen. Von 1861 bis 1865 tobte in Amerika der Bürgerkrieg. Der erste moderne Krieg der Weltgeschichte mit rund 1 Million Toten und ungezählten Verwundeten und Invaliden. Die Südstaaten hatten versucht, sich aus der Gemeinschaft der „Vereinigten Staaten“ zu verabschieden und hatten den Krieg begonnen, indem sie gewaltsam Armeeposten und -arsenale übernahmen. Die Dimension, die dieser Krieg annahm, konnte niemand voraussehen. Es würde zu weit führen, hier alle Aspekte zu erwähnen. Wir erlebten den ersten Industriekrieg mit Maschinenwaffen, Land- und Wasserminen, Luftbeobachtung per Ballon, Panzerschiffen, U-Booten, Eisenbahn, Telegraf, riesigen Kriegsgefangenenlagern, usw. Die Zivilbevölkerung – die bei früheren Kriegen weitgehend verschont blieb – wurde voll mit einbezogen. Es gibt keine exakten Zahlen, wie viele Menschen Haus und Hof und ihren gesamten Besitz verloren, wie viele Menschen aus ihren Heimatgebieten vertrieben wurden. Der Hass zwischen Norden und Süden wuchs unermesslich.

Die Südstaaten verloren diesen Krieg; wobei die militärischen Gründe dafür nicht so einfach waren, wie sie manchmal heute dargestellt werden. Auch das im Einzelnen zu erläutern sprengt den Rahmen dieses Gesprächs.
Jesse James, sein Bruder Frank und die mit ihnen befreundeten Brüder Younger gehörten zur schlimmsten Guerillatruppe der Südstaaten, die hinter der Front blanken Terror ausübte. Man kann es nicht anders bezeichnen. Jesse war dieser Truppe schon mit 16 Jahren beigetreten. Die Angriffsziele waren keineswegs nur militärischer Natur – etwa die Zerstörung von Nachschubtransporten der Unionsarmee, die Vernichtung von Logistiklinien. Es wurden auch Zivilisten attackiert, die im Verdacht standen, die Nordstaatenunion zu unterstützen. Hier lernte Jesse James die militärischen Grundlagen seines späteren Handelns.
Als der Krieg für den Süden verloren ging, waren diese Guerillas zunächst einmal völlig entwurzelt. Sie genossen auch nicht den Schutz der Militärkonventionen für entlassene Soldaten. Sie waren immer als Banditen angesehen worden – und so war es auch in der Nachkriegszeit.
Dann kehrten sie in ein zerstörtes Land zurück. Die Südstaaten waren mit der Niederlage sozial und wirtschaftlich kollabiert.
Die allermeisten Männer begannen mit dem Wiederaufbau. Aber einige kleine Gruppen, wie die James-Youngers, akzeptierten das Kriegsende nicht. Sie machten einfach mit ihrem Kampf gegen die Nordstaaten weiter.
Da die Sieger den Südstaaten eine Militärverwaltung gaben, zeitweise die Bürgerrechte aller ehemaliger Konföderierter außer Kraft setzten, mit Sondersteuern die immensen Kosten des Krieges einforderten und mit weiteren administrativen Maßnahmen jegliche künftige Rebellion unterdrückten, gab es zwar formal Frieden, tatsächlich aber erhebliche Bitterkeit in der Bevölkerung.
Jesse James wurde als jemand angesehen, der Widerstand gegen die Ungerechtigkeit der Sieger leistete, der überwiegend Banken und Eisenbahnen beraubte, die sich im Besitz von Nordstaatlern befanden. Damit sahen die Menschen in ihm einen Kämpfer für südstaatliche Bürgerrechte.
Das war genauso ein Mythos wie die Legenden, dass er seine Beute mit verarmten Konföderierten teilte. Aber in diesen chaotischen Nachkriegsjahren waren es genau diese Geschichten, die die Bevölkerung hören wollte. Das machte Jesse James zum Helden. Er und seine Bande erhielten überall in den Südstaaten Unterstützung. Es war tatsächlich eine Form der Fortsetzung des Krieges. Jesse James wurde zum Symbol für eine bestimmte Geisteshaltung – und ist es für einige bis heute geblieben.
BLITZ: Was ist Ihre persönliche Verbindung zu Jesse James und seiner Geschichte?
Kuegler: Ich bin zum ersten Mal mit Jesse James in Verbindung gekommen, als ich 1975 mein erstes Sachbuch schrieb: „Sie starben in den Stiefeln – Revolvermänner des Wilden Westens“. Darin ist ihm ein Kapitel gewidmet. Dann bin ich im Laufe meiner vielen Amerika-Reisen immer wieder mit ihm konfrontiert geworden. Ich habe viele Orte und Plätze besucht, an denen er als junger Guerilla und als Bandit gewesen ist, und natürlich hat die intensive Beschäftigung mit dem Amerikanischen Bürgerkrieg dazu geführt, dass ich mich mit der Geschichte der Partisanengruppen befasst habe. Da begegnet man Jesse und Frank James immer wieder.
BLITZ: Wie kam es, dass Sie 2004 selbst zur Jesse James Gang stießen?
Kuegler: 2003 traf ich im Rahmen einer anderen Recherche auf den damals weltberühmten Experten für Colt-Revolver, Larry Wilson, Autor der wohl besten Büchern über die amerikanische Waffengeschichte, die Millionenauflagen erreichten, ehemals Gründer und Direktor des firmeneigenen Colt-Museums. Wir hatten wunderbare Gespräche. Zwei Monate später kam plötzlich ein Anruf aus Northfield im Staat Minnesota. Die erste Frage war: „Kannst Du reiten?“

Ich war ziemlich perplex, bejahte zögernd, und dann ging es weiter: In Northfield hatte die James-Bande 1876 versucht, die Bank auszurauben, die zwei ehemaligen Generälen der Unionsarmee im Bürgerkrieg gehörte. Statt wie sonst auf verängstigte Menschen zu treffen, hatte der Kassierer sich standhaft geweigert, den Tresor zu öffnen – und war von Frank James erschossen worden. Auf der Straße griffen Dutzende von Bürgern zu den Waffen und lieferten den Banditen eine regelrechte Schlacht. Die Outlaws mussten flüchten. Zwei wurden sofort erschossen, alle anderen wurden verwundet. Danach bildete sich mit 1.000 Mann das größte Aufgebot der Geschichte des amerikanischen Westens und stellte die Younger-Brüder, die für 30 Jahre im Gefängnis landeten. Jesse und Frank James konnten noch einmal entkommen. Aber es war der Anfang vom Ende.
Ich wusste eine Menge über Northfield, aber nicht, dass die Bürger der Stadt seit 1948 diesen Bankraub im Gedenken an ihre mutigen Vorfahren jedes Jahr wiederaufführen. Am Original-Schauplatz, immer zur Original-Zeit. Dafür hatte sich eine örtliche „James-Younger-Gang“ gebildet.
Mein Freund Larry Wilson stammte aus dieser Region. Er hatte die Führung der Gruppe auf mich aufmerksam gemacht. Man hatte über mich Erkundigungen eingezogen. Ich hatte damals schon eine Reputation als Historiker der Pioniergeschichte.
Die Gruppe entschied, mich einzuladen, bei ihr mitzumachen, weil ich mit meiner Leidenschaft für Pioniergeschichte zu ihnen passen würde.
Das war eine unglaubliche Ehre. Diese Gruppe ist kein Club. Man kann nicht beitreten. Die Männer entscheiden, wen sie bei sich haben wollen. Dann machen sie einen zum Mitglied auf Lebenszeit. Dafür zahlt man keine Mitgliedsbeiträge. Erwartet wird, dass man die Geschichte am Leben erhält, und man darf bei der Wiederaufführung des Bankraubs mitmachen.
Ich reiste zum ersten Mal nach Northfield und stand plötzlich in genau der Bank, die die Banditen überfallen hatten. Ich stand neben dem Tisch, an dem der Kassierer nach einem Kopfschuss verblutet war. Die Platte zeigt bis heute die dunklen Blutflecke. Ich erfuhr alle Einzelheiten des Ablaufs dieses dramatischen Ereignisses aus erster Hand. Ich hielt sogar das mumifizierte Ohr des Banditen Clell Miller in meinen Händen, das dem toten Mann in der Hauptstraße abgeschnitten worden war.
Und mir wurde die Rolle jenes Clell Miller übertragen – meine Ohren habe ich aber noch, und geschossen wird natürlich nur mit Platzpatronen.
2004 saß ich dann erstmals im Sattel und ritt mit 7 anderen Männern über die Brücke des Cannon River in die Hauptstraße von Northfield zur First National Bank. Exakt den Weg, den die James-Banditen genommen hatten. Als Clell Miller eröffnete ich den Kampf vor der Bank und wurde dort aus dem Sattel geschossen. Das habe ich 25 Mal gemacht, bis 2010.
Die kleine Stadt hat in diesen Tagen, immer im September, über 100.000 Besucher, die diesen Vorführungen beiwohnen. Bei jeder Darstellung säumen Tausende von Zuschauern die Division Street.
2006 habe ich für diese Gruppe eine Deutschland-Tour organisiert. Wir sind mit dem Bankraub u. a. in Heide (Schleswig-Holstein), Braunschweig, Radebeul (bei den Karl-May-Tagen) und Berlin aufgetreten. Dafür und für meine Bemühungen um die amerikanische Pioniergeschichte wurde mir von der der Stadt Northfield der Lost Spur verliehen – ein Abguß des Original-Sporn, den einer der James-Banditen bei dem Überfall verloren hat.
Der damalige Sheriff von Rice County, Richard Cook, ernannte mich zum Special Deputy.
Im Übrigen habe ich das einzige deutsche Sachbuch über dieses Ereignis geschrieben: DER NORTHFIELD RAID 1976.
Ich bin der einzige Nicht-Amerikaner in der Gang.
BLITZ: Wie entstand die Idee, mit „Der letzte Rebell“ die Geschichte Jesse James‘ zu Papier zu bringen?
Kuegler: Der Roman ist früher entstanden. Durch meine Recherchen in den USA war ich schon in den 1980er Jahren zu der Überzeugung gelangt, dass es einen Roman über Jesse James geben müsse. Mir ist damals von vielen Lesern bescheinigt worden, das meine Geschichte überzeugend war.

Seit meiner direkten Teilnahme an dem Reenactment in Northfield weiß ich natürlich viel mehr über Jesse James und speziell über diese Tat. Ich habe den Roman daher vollständig überarbeitet und zu mindestens 50% neu- oder umgeschrieben. Er ist jetzt faktenmäßig auf dem neuesten Stand.
Eine große Hilfe war auch, dass ich in Northfield direkte Nachkommen von Jesse James kennengelernt habe. Mit seiner Großenkelin Betty Barr habe ich ein langes Interview geführt. Mit seinem Großenkel, Richter James Ross habe ich mich eng angefreundet. Ich war in Northfield tagelang der Betreuer des alten Herrn, der zudem eine ziemliche Ähnlichkeit mit seinem Urgroßvater hatte.
Ich freue mich sehr, dass Herr Kaegelmann diesen Roman im BLITZ-Verlag in dieser aktuellen Version, dazu in äußerst gediegener Form, neu herausgegeben hat.
BLITZ: Wie unterscheidet sich die Arbeit an einem Roman über einen Protagonisten, der wirklich gelebt hat, von der Arbeit an Romanen mit rein fiktiven Figuren?
Kuegler: Ein Roman ist natürlich in erster Linie Unterhaltung, ist Leseabenteuer. Das ist auch so, wenn es sich um historische Ereignisse mit historischen Personen handelt.
Allerdings ist der technische Aufbau doch etwas anders. In einem klassischen Unterhaltungsroman, in dem die Geschichte erfunden ist, kann man einen möglichst logischen Plot konstruieren, der der eigenen Fantasie folgt und immer genau dann zu Spannungshöhepunkten führt, wenn man sie braucht.
So läuft das wirkliche Leben aber nicht ab. Hier wird die Spannung, hier werden die Höhepunkte der Geschichte erzielt, indem man die handelnden Figuren sehr plastisch herausarbeitet und dann mit Rückblenden und immer wieder wechselnden Perspektiven Tempo, Dramatik und Spannung erzeugt.
Tatsächlich ist ja im Leben dieser Banditen manchmal monatelang überhaupt nichts passiert. Also beschäftigt man sich mit den Fahndern, den Sheriffs und Pinkerton-Detektiven, die fieberhaft an der Aufnahme der Spuren gearbeitet haben. Man geht evtl. mal zurück in den Werdegang des Outlaws. Ich habe in meinem Roman beispielsweise auch den – dokumentierten – Besuch der James-Brüder am Totenbett ihres Guerillakommandanten Quantrill eingefügt. Ich habe Diskussionen in der Pinkerton-Detektei über Fahndungsmaßnahmen dramatisiert. Die Situation der James-Familie, die in der Nachkriegszeit von Steuereinnehmern und Banken existenziell bedrängt wurde, spielt auch eine Rolle. So wird der Spannungsbogen erhalten.
Dazu muss man sich wirklich mit allen Aspekten einer solchen Geschichte auskennen. Die Lebensdaten der handelnden Personen, die Daten der Überfälle, usw. reichen nicht. Man muss die Situation der Zeit nach dem Bürgerkrieg, sozial, wirtschaftlich und politisch kennen und einordnen, sowie auch die Denkweise der Menschen, der Zeitgenossen des Jesse James.
Es ist teilweise wirklich eine Herausforderung.
Ich konnte diesem Roman übrigens einen dokumentarischen Anhang anfügen, in dem alle historischen Tatsachen, die in der Handlung nicht berücksichtigt werden konnten, geschildert werden. Es sind ferner 17 dokumentarische Abbildungen enthalten. Dafür bin ich dankbar. So ist dieser Roman wirklich nicht nur spannende Unterhaltung, sondern lebendige Geschichte.
BLITZ: Es gab irgendwann einmal Gerüchte, Jesse James habe den Mordanschlag auf ihn nur vorgetäuscht oder überlebt.
Kuegler: Diese Gerüchte kamen früh auf. Man meinte, er sei untergetaucht, um als friedlicher Familienvater ungestört leben zu können. Warum auch nicht? Sein Bruder Frank wurde begnadigt und lebte dann ungestört weiter. Aber da hätte es ja wenigstens mal Besuche der Brüder – auch bei der Mutter, der Jesse sehr verbunden war – geben können. Das wäre nicht auf Dauer geheim geblieben.

Das ist natürlich alles Unsinn. Aber die Gerüchte gab es bis in die 1990er Jahre. Es tauchten auch Leute auf, die behaupteten, Nachkommen des Jesse James zu sein. Alles Hochstapler und Schwindler. Irgendwann hatten die echten Nachkommen der James-Familie die Nase voll. Sie beantragten eine Exhumierung und einen DNA-Test.
Ich habe schon erwähnt, dass ich zwei seiner Urenkel gut gekannt habe. Sie haben damals DNA-Material zur Verfügung gestellt.
Die Überreste von Jesse James wurden aus dem Grab in Kearny (Missouri) geholt und in einem Universitätslabor von mehreren unabhängigen Wissenschaftlern untersucht.
Dabei wurde festgestellt, dass der Tote eindeutig Jesse James war. Mehr noch: In seinem Beinknochen fand sich ein Projektil aus einem Gewehr, das bei dem Kampf in Northfield benutzt worden war.
Und eine Legende wurde entlarvt: Wer heute das James-Haus in St. Joseph (Missouri) besucht, wo er erschossen wurde, sieht in der Wand ein Loch, das die Kugel von Robert Ford verursacht haben soll, als sie den Kopf von Jesse durchschlagen hatte.
Nein – die Kugel aus Fords Revolver steckte noch im Schädel der Leiche. Sie hat den Kopf nicht durchschlagen. Das Loch in der Wand ist zur Freude der Besucher des James-Hauses nachträglich fabriziert worden.
Im Grab liegt Jesse James, niemand sonst. Er ist seit 1882 tot. Aber seine Legende ist noch immer recht lebendig.
„Der letzte Rebell“ kann im Shop des BLITZ-Verlags bestellt werden.