Cover-Zeichner Rudolf Sieber-Lonati posthum mit dem „Dark Star 2019“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet

Rudolf Sieber-Lonati, der Künstler, dessen Werke sich auf vielen Covern des BLITZ-Verlags wiederfinden, wurde auf der gestrigen Comicmesse in Köln-Mülheim posthum mit dem „Dark Star 2019“ für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

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Die Urkunde zu „Lonatis Stern“

Die Preisverleihung fand um 14 Uhr am Stand des BLITZ-Verlags statt. Verlagsleiter Jörg Kaegelmann nahm stellvertretend für den 1990 verstorbenen Künstler die Urkunde entgegen –  mit den genauen Koordinaten des Sterns, der dem Titelbildzeichner gewidmet wurde.

Die Laudatio sprach Gerhard Förster, Chefredakteur der Comiczeitschrift „Die Sprechblase“. Förster strich besonders das Geheimnisvolle und die atmosphärischen Stimmungen hervor, die Lonatis Werk charakterisierten. Durch die ausgemergelten Gestalten auf seinen Bildern ließen sich Helden und Bösewichte oft schwer voneinander unterscheiden.

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Gerhard Förster hielt die Laudatio.

Da Lonatis Titelbilder meist Heftromane zierten, ergänzte Förster augenzwinkernd, dass das Cover dadurch in vielen Fällen besser als der Inhalt war. Dass man Lonatis Schaffen nun auch anhand des frisch beim BLITZ-Verlag erschienenen Bildbandes wertschätzen kann, hob Förster lobend hervor, um daraufhin einen kurzen Einblick in Lonatis Leben zu geben:

Lonati wurde 1924 in Wien geboren und es ist nicht überliefert, welche Ausbildung er in seiner Jugend genoss. 1946 zog es ihn nach Bad Tölz. Mit seiner Arbeit für den Babel-Verlag startete seine umfangreiche Schaffensphase, die u.a. Werke für die Reihen Rothaut, Kommissar X, Billy Jenkins, Die Schwarze Fledermaus, Larry Brent, Macabros, Butler Parker, Utopia-SF und Silber-Western einschloss. Förster berichtete, dass er einst eine Zeichnung mit einem Werwolf, die Lonati für die Gruselreihe Larry Brent kreiert hatte, als Nachahmung in einer Geisterbahn auf dem Wiener Prater wiederfand.

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Das Cover zum neuen Bildband „Rudolf Sieber-Lonati – Kultmaler der Heftromane“

Lonati blieb sein Leben lang so geheimnisvoll wie seine Werke, kein Redakteur habe je mit ihm persönlich gesprochen, sondern hatte immer nur seine Frau Gertrude am Telefon. Bis zu seinem frühen Tod mit 65 Jahren hat Lonati ca. 4.000 Titelbilder gezeichnet.

Jörg Kaegelmann nahm die Ehrung dankbar entgegen und teilte mit, dass er die Urkunde an die Enkelin des Künstlers weiterreichen würde.

Der Bildband „Rudolf Sieber-Lonati – Kultmaler der Heftromane“ ist im Shop des BLITZ-Verlags erhältlich.